Grübeln

Grübeln ist eine negative Form des Nachdenkens. Die Gedanken drehen sich im Kreis, ohne dass eine Lösung gefunden wird. Was gegen das Grübeln hilft, erklärt dieser ABC-Beitrag.

Grübeln

Grübeln ist eine negative Form des Nachdenkens. Grübeln führt uns in eine Endlosschleife. Die Gedanken kreisen wie die Autos in einem Kinderkarussell – ohne je anzukommen. Wir machen uns Gedanken um Probleme und Situationen, für die es keine Lösung gibt. Grübeln können wir darüber, dass wir uns in der Vergangenheit hätten anders verhalten sollen oder warum etwas schiefgelaufen ist. Grübeln kann sich aber auch auf die Zukunft beziehen.

Definition: Worüber grübeln wir?

Wir grübeln darüber:

  • wie wir uns in Bezug auf ein bestimmtes Problem entscheiden sollten.
  • wie andere über uns denken (werden).
  • ob uns eine bestimmte Leistung gelingen wird.
  • ob wir im Alter pflegebedürftig sein werden.
  • ob wir an Krebs erkranken werden.
  • ob sich eine wirtschaftliche Krise negativ auf unseren Arbeitsplatz oder unsere finanzielle Absicherung im Alter auswirken kann.

Gemeinsam ist allen Grübelgedanken, dass wir uns nicht damit befassen, was wir konkret tun können, um das Problem zu lösen und uns nicht auf die Gegenwart konzentrieren.

Auswirkungen: Die negativen Seiten des Grübelns

Negative Auswirkungen des zwanghaften und ständigen Grübelns sind, dass wir:

  • angespannt und unkonzentriert sind.
  • nicht gut schlafen oder einschlafen können.
  • zu Alkohol oder Beruhigungsmitteln greifen, um entspannen zu können.
  • nicht mehr so leistungsfähig sind.
  • Aufgaben immer wieder aufschieben.
  • uns in vielen unterschiedlichen Aktivitäten verzetteln und uns nicht entscheiden können.
  • in schlechter Stimmung sind und uns leicht reizen lassen.
  • unter Angstzuständen leiden.
  • keinen Appetit haben und mit Verdauungs- oder Magenproblemen zu kämpfen haben.
  • uns hilflos fühlen und unser Selbstvertrauen geschwächt ist.

Grübeln kann auch scheinbar einen Vorteil haben. Wenn wir uns durch unser Grübeln nicht an die Umsetzung unserer Pläne machen, können wir einen möglichen Misserfolg oder eine Ablehnung vermeiden. Durch Grübeln bekommen wir den Eindruck, aktiv zu sein, ohne das Risiko eines Scheiterns. Grübeln hat Krankheitswert, wenn es in Verbindung mit Depressionen, einer Zwangsstörung oder der generalisierten Angststörung auftritt.

Wann Grübeln Sinn macht

Über ein Problem nachdenken ist sinnvoll, wenn:

  • wir uns überlegen, wie wir uns in einer bestimmten Situation besser verhalten hätten oder einen Fehler hätten vermeiden können, und daraus einen Plan für die Zukunft ableiten.
  • wir verschiedene mögliche Alternativen für die Zukunft durchspielen und uns dann für die bestmögliche entscheiden.
  • wir uns über den schlimmstmöglichen Ausgang Gedanken machen und uns für diese Situation Bewältigungsstrategien überlegen.

Wie können wir negatives Grübeln beenden?

Wenn wir zum Grübeln neigen, dann ist es zunächst wichtig, dass wir das Grübeln bemerken und einsehen, dass es einem nicht weiterhilft. Die Methode des Gedankenstopps kann dabei helfen: Bei dieser Methode unterbrechen wir die Grübelgedanken, indem wir in Gedanken oder sprachlich „STOPP“ rufen und dabei in die Hände klatschen.

Eine Übung für den Gedankenstopp

Notiere dir täglich deine Grübelgedanken auf einen Zettel, den du dann zusammenknüllst und mit den Worten "Weg mit euch" demonstrativ in den Abfall wirfst. Dieser Trick wird dich kurzfristig von lästigen Gedanken befreien – so das Ergebnis von Untersuchungen.

Eine weitere Möglichkeit, mit Grübelgedanken umzugehen, ist zu fragen: Helfen mir die grüblerischen Gedanken, meine Probleme zu lösen? Ist die Antwort ‘Nein’, dann werde aktiv und wende dich etwas zu, was dich ablenkt (aufräumen, Sport treiben, gute Musik hören). Zur Ablenkung und um sich auf andere Gedanken zu bringen, können auch gute Laune Fragen wertvolle Dienste leisten.

Wenn du die lästigen Grübeleien nicht alleine in den Griff bekommst, dann wende dich an eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten. Hinter chronischem Grübeln könnte auch eine Angsterkrankung stecken. Wenn das Grübeln in Bezug auf alltägliche Ereignisse länger als 6 Monate anhält, dann wird von einer generalisierten Angststörung gesprochen. 

Um herauszufinden, ob du unter einer generalisierten Angststörung leidest, kannst du unseren Psychotest Generalisierte Angststörung machen.

Wie hilfreich war der Beitrag für dich?
3.69 Sterne (49 Leserurteile)

Dein Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.

Bitte die zwei gleichen Bilder auswählen:

Karla schreibt am 21.04.2021

Habe mal wieder eine depressive Phase.. besonders mit Gruebeln. Da ich unter eine Angszstoerung leide, ist es manchmal nicht so einfach davon wegz ukomnen. Mache auch Entspannungsuebungen.


Inhalt des Beitrags   
Inhalt des Beitrags 
 Definition: Worüber grübeln wir?
 Auswirkungen: Die negativen Seiten des Grübelns
 Wann Grübeln Sinn macht
 Wie können wir negatives Grübeln beenden?
 Eine Übung für den Gedankenstopp
Weitere Beiträge
 Psychotest Generalisierte Angststörung
 Psychotest Generalisierte Angststörung: Leide ich unter Zukunftsangst?
 Psychotest Panikattacken: Leide ich unter Panikanfällen?